Buchpublikation und Präsentation der Arbeiten: Das Quartier Preuswald – Eine Kooperation von RWTH Aachen und katho in Aachen

Prof. Dr. Markus Baum bei der Podiumsdiskussion an der katho in Aachen.

Der Bild- und Sammelband zur Aachener Siedlung Preuswald ist kürzlich erschienen und wurde im Rahmen der Veranstaltung vorgestellt.

Gemeinsam mit Studierenden untersuchten Dr. Birgit Schillak-Hammers (RWTH) und Prof. Dr. Markus Baum (katho) die architektonischen, historischen und sozialen Gegebenheiten der Siedlung Preuswald sowohl theoretisch als auch vor Ort. Mithilfe von Fotografien und filmischen Mitteln wurde unter anderem eine visuelle Ortsanalyse durchgeführt. Zum einen dient dies einem besseren Verständnis der Architektur und der räumlichen Strukturen der Siedlung, zum anderen soll die mediale Darstellung dieses stark in Verruf geratenen Ortes ein besseres Bild in die Öffentlichkeit vermitteln. Interviews mit Verantwortlichen (des Quartiersmanagements der Stadt Aachen und des Begegnungszentrum Aachen-Preuswald der AWO) und Bewohnenden sollten zudem einen besseren Einblick in die Lebensrealitäten der Siedlung geben.

Nachdem die Arbeiten im Gemeindezentrum Maria im Tann ausgestellt wurden, sind sie nun in den Fluren der Aachener Abteilung zu sehen. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde ebenfalls der jüngst erschienene Bild- und Sammelband vorgestellt.

Auf dem Podium diskutierten unter der Moderation von Dr. Birgit Schillak-Hammers und Prof. Dr. Markus Baum (katho):

• Bernd Baum, Bewohner und Mitglied im Mieter_innen-Beirat
• Melanie Klütsch, Bewohnerin und Mitglied der Initiative „Wir gemeinsam“
• Julia Kreissl, Studentin der Sozialen Arbeit
• Gaby Lang, Leitung Begegnungszentrum Preuswald der AWO
• Dolores Langer, ehemalige Quartiersmanagerin im Preuswald
• Natasa Pencic, Studentin der Architektur
• Prof. Dr.-Ing. Christian Raabe, Lehr- und Forschungsgebiet Denkmalpflege und Historische Bauforschung, RWTH Aachen
• Myriam Rawak, Teamleitung Quartiersmanagement der Stadt Aachen

Unter Anwesenheit von und mit Bewohner_innen, Bürger_innen, Student_innen, städtischen Verwaltungsangestellten und Wissenschaftler_innen wurde eine Vielzahl an Themen erörtert. Denn das Ende der 1960er Jahre entstandene einstige Vorzeigeprojekt modernen Siedlungsbaus leidet seit Jahren unter einem schlechten Image. Auch zahlreiche aufwertende Maßnahmen, angeregt durch Initiativen der Bewohnenden, des Quartiersmanagements der Stadt Aachen sowie den Wohnungsbaugesellschaften konnten das öffentliche Bild des Quartiers Preuswald kaum verändern. Fragen nach der Rolle des Denkmalschutzes, nach dem Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Sanierung im Bestand oder nach der ent-stigmatisierenden Wirkung von Architekturfotografie wurden daher ebenso diskutiert wie das Konzept des Quartiersmanagements, die Rolle von Bürger_innen in der Lokalpolitik und -wirtschaft, der Status sozialräumlicher Ansätze in Forschung und Studium oder die Manifestationen Sozialer Ungleichheit und Ausgrenzung in Form von Segregation oder Gentrifizierung.

Die Arbeiten sind noch bis zum Ende des Sommersemesters in den Fluren des Aachener Standorts zu sehen.